Auf der Suche nach Alexander dem Großen in Griechenland: Kavala (4)

Nach der Besichtigung der Ruinen und historischen Orte, dem Eintauchen in die Geschichte auf der Suche nach Alexander dem Großen, kehrten wir in das heutige Griechenland zurück. Und dort entdeckten wir eine Stadt, die wir sehr lieben, die aber nur sehr wenige ausländische Touristen kennen: Kavala etwa 160 Kilometer von Thessaloniki entfernt.

Neueste Ausgabe : 26 April 2020

Aber die Stadt hat immer noch etwas mit unserer historischen Suche zu tun. Sie befindet sich in der Nähe von Philippi, und hier hätte der Apostel Paulus angelegt, um nach Philippi zu gehen. Ein wunderschönes Mosaik vor der St.-Nikolaus-Kirche erzählt von seiner Ankunft.

Im Inneren sind prächtige byzantinische Ikonen zu bewundern.
Kavala ist eine Stadt, die einem auf den ersten Blick vielleicht nicht gefällt: Von oben betrachtet scheint der gesamte Raum verbaut zu sein.
Aber von jedem Stadtteil aus sieht man das Meer und verliert man sich in den Gassen der Altstadt, verfällt man schnell in ihren Bann. Vergangenheit und Gegenwart sind hier eng miteinander verbunden.

Eine sehr bewegte Vergangenheit, da die Hafenstadt ein wichtiger Kreuzungspunkt zwischen Thessaloniki und Konstantinopel war. Die Armeen des Ersten Kreuzzugs machen hier Halt. Langobarden, Franken, Osmanen und Venezianer folgen einander. Hier standen auch die Lagerhäuser der Kaufleute von Smyrna, Ägypten.
Im Jahr 1922, nach der „Großen Katastrophe“ (Zweiter Griechisch-Türkischer Krieg), ließen sich mehr als 25.000 griechische Flüchtlinge aus der Türkei in Kavala nieder. 1941 wurde die Stadt von Bulgarien eingenommen und dann von der deutschen Wehrmacht besetzt. Die Stadt hat ihren Namen mehrmals geändert: Neapoli, Christoupoli, bevor sie zu Kavala wurde. Eine bewegte Vergangenheit, die unweigerlich ihre Spuren im Stadtbild dieser Stadt in Ostmazedonien hinterlassen hat.

Wir hatten das Glück, in das Haus von Babos, Mitglied der historischen Gesellschaft und Experte Alexanders des Großen, eingeladen zu werden.

Von außen kann man sich die Räumlichkeit gar nicht vorstellen, den diese alten Häuser bieten! Da Babos Innenarchitekt ist, überrascht das clevere und künstlerische Layout nicht.

Kleine Cafés und Bistros säumen die Kopfsteinpflasterstraßen, die hinauf zur Zitadelle führen.

Ein Gebäude aus der osmanischen Zeit überrascht mit seinen mit Blei bedeckten Kuppeln und schmalen Schornsteinen. Früher war es ein Imaret, eine Art „Suppenküche“ und eine Armenschule. Heute ist es ein 5-Sterne-Hotel.

Auf der Spitze des Hügels erreichen wir den Platz Méhémet Ali, dem ehemaligen Vizekönig von Ägypten. In Kavala geboren, ließ er dort 1813 das Imaret errichten, um mittellosen Einwohnern zu helfen. Sein Reiterstandbild thront stolz oben auf dem Platz neben seinem Haus.

Gleich daneben liegt die kleine Moschee von Hali Bey, die auf den Fundamenten der alten byzantinischen Kirche Agia Paraskevi errichtet wurde deren Überreste unter dem Glasboden zu sehen sind. Heute dient die Moschee als Musikraum.

Aber steigen wir wieter hinauf. Treppen führen zur byzantinischen Festung. Es ist ziemlich steil,

und im Burgpark gibt es eigentlich nicht viel zu besichtigen.

Aber der Aufstieg lohnt sich trotzdem: Vom Turm hat man einen 360° Blick auf die Ägäis, die Bucht von Kavala und ihre Sandstrände.

Übrigens, wenn Sie auf Mykonos waren, sind Sie wahrscheinlich im Sand von Kavala gelaufen: Da die Region nicht sehr touristisch war, wurde ihrer schönen Sand nach Mykonos transportiert, wo es feinem Sand fehlte!
Zurück in die moderne Stadt erinnern uns ein paar zerstörte Häuser und Streetart-Gemälde daran, dass das Leben in Kavala nicht immer einfach war.

Das beeindruckende zweistöckige Aquädukt, eines der 10 größten der Welt römischen Ursprungs, zeugt von vergangenem Ruhm.

Aber auch die moderne Innenstadt hat ihren Reiz. Ehemalige Tabaklager wurden zu Einkaufszentren umgebaut.

Prächtige Villen zeugen vom Reichtum der Tabakhändler.

Nach dem historischen Besuch nutzen wir einen Stadtbummel, um einige kulinarische Spezialitäten zu probieren. Das war umso angenehmer, da unser "Gastronomieführer" kein geringerer als der berühmte und beliebte Koch Stelios Digkas ist, der alle guten Gourmetadressen in ganz Griechenland kennt. 

Erster Gourmet-Stopp bei Anna-Maria, die die berühmten Keramotti-Muscheln als Snack anbietet.

Selbst für mich, die eigentliche keine Muscheln mag, war es ein Genuss!

In der Fußgängerzone lohnt sich ein Halt bein der lebhaften Pénélope, um Bougatsa zu probieren, köstliches Blätterteiggebäck, gefüllt mit Spinat, Käse oder Fleisch.

Wir persönlich bevorzugen die süße Variante mit Sahne und Zimt.

Welch eine Überraschung, als Pénélope mit ansteckend guter Laune, und obwohl sie kein Wort Französisch spricht, anfängt "Alouette" zu singen ...

Nach diesen (herzhaften) Häppchen geht es zum Fischhafen mit seinen guten Restaurants.

Dort, mit dem zusätzlichen Bonus der schönen Aussicht auf die Zitadelle, erliegen wir definitiv dem Charme von Kavala!

DIE INFO

Essen
Psaraki, Ouzo-Bar + Fischrestaurant, im Fischerhafen von Kavala, herrliche Aussicht auf die Zitadelle und ausgezeichnete Meeresfrüchte und Fisch.

Schlafen
Bomo Tosca Beach Hotel
Leoforos Paliou 1, Kavala 651 10
www.bomohotels.com
Eine Gruppe von Pavillons, kleinen Gebäuden, die am Hang in einer gepflegten Umgebung mit Bäumen und Blumen gebaut wurden und tadellos gepflegt werden. Sehr schöne Aussicht auf die Bucht mit dem zentralen Gebäude, in dem sich die Restaurants und Bars befinden. Gepflegter feinsandiger Strand.

Batis Multiplex
Für jüngere Gäste, der Campingplatz Batis in einem bewaldeten Park direkt am Sandstrand in einer geschützten Bucht. Spielplatz für Kinder, typische griechische Taverne mit gutem Essen, trendige Bar.
www.batis-sa.gr/el

Reisen

Der griechische Reiseveranstalter Yalos Tours, 
www.yalostours.com